Reiseberichte
Laos - Kambodscha
Dezember
2008
Laos
Die Fahrt über den
Mekong verlief unspektakulär. Erstmal auf der Laotischen Seite angekommen
finden wir nicht einmal jemanden der unsere Pässe abstempelt. Man hat uns
dort angelandet wo normalerweise nur Waren ankommen. Also erstmal die 2
Kilometer nach Houei Xai fahren und die Pässe stempeln lassen. Das Visum
bekommt man bei der Einreise und kostet 1300 Thai Baht. Wir fragen den
Beamten ob er auch unsere Carnets stempelt doch dafür ist hier niemand
zuständig.
Die Zollstation
befindet sich genau an der Stelle wo wir angekommen sind doch heute haben
alle schon alle Feierabend gemacht und wir sollen morgen wiederkommen. Am
nächsten Morgen treffen wir Matthias und Christina wieder. Sie sind gerade
angekommen und wollen auch das Carnet stempeln lassen. Wir erfahren das
man auf thailändischer Seite den Fährpreis so erhöht hat das sie 2000 Baht
zahlen sollten. Echt ne Frechheit. Sie haben sich dann ein kleines Boot
gemietet und die Transalp draufgewuppt. Nachmittags um 2 sind wir dann
endlich fertig und fahren noch bis Luang Namtha. Es ist zwar schon dunkel
als wir ankommen, aber im Landesinneren gibt es keine Hotels.
Am nächsten Morgen wird
die Straße dann zunehmend schlechter. Sie ist immer wieder durch
Schotterstücke unterbrochen und wir schaffen es an diesem Tag nur bis Oudom Xai. Die Landschaft ist wieder einmal grandios. Wenn man durch die
Dörfer fährt sind alle am winken und man wird mit dem Wort „Swadee“
begrüßt. Ein wirklich freundliches aber doch sehr armes Volk. Dennoch sind
hier die Preise höher als in Thailand und Malaysia. Für einen Euro bekommt
man ca. 11000 Kip. Benzin kostet ca. 7700 Kip der Liter. Unser nächstes
Ziel ist Luang Prabang. Es ist die alte Hauptstadt von Laos und liegt auf
einer Halbinsel direkt am Mekong. Es gibt viele Touristen, aber dennoch
ist es ruhig. Leider sind die Preise teilweise in US$ angegeben und
dementsprechend höher als anderswo. Wir finden noch ein halbwegs
akzeptables Zimmer für 75000 Kip und bleiben zwei Nächte. Ein
Stadtspaziergang und etwas Loa Bier runden den Tag ab.
Am nächsten Morgen
trennen wir uns wieder von Matthias und Christina und machen uns auf den
Weg nach Phonsavan und den Plain of Jars.
Dort
befinden sich mehrere Hundert Steinkrüge in der Größe von einem halben bis
zu drei Metern.
Das Alter
der Krüge wird auf 1500 bis 2000 Jahre geschätzt und niemand weiß weshalb
sie dort sind oder welchem Zweck sie gedient haben. Den Gedanken zu Campen
verwerfen wir schnell denn ein großes Problem sind Blindgänger die aus dem
Vietnamkrieg stammen. Sie machen das Land zu einem der Staaten mit den
größten Mengen an nicht explodiertem Kriegsmaterial im Boden. Mehr als 2
Millionen Tonnen an Bomben wurden zwischen 1964 und 1973 abgeworfen und
ein Großteil ist nicht detoniert.
Auch wird es hier abends sehr kalt. Warme Sachen
sind angesagt und wir mieten uns in einem Shithole für 30000 Kip ein.
Echte Bruchbude, kein Auge zugetan. Die Landschaft hat sich wieder einmal
geändert und erinnert uns ein wenig an die Mongolei. Man rät uns ab von
Phonsavan auf Offroadpisten zurück zur Hauptstraße zu fahren und so nehmen
wir den selben Weg zurück. Vang Vieng liegt auch noch auf unserem Weg und
ist die Partymeile von Laos. Grund genug einen Zwischenstopp einzulegen.
Abends ´nen paar Pils am Fluss zu uns genommen und zugesehen wie die
Backpacker ums Feuer tanzen. Ganz nett hier aber wir wollen weiter nach
Vientiane, der Hauptstadt von Laos. Für Kambodscha brauchen wir ein Visum
und das wollen wir uns hier besorgen. Vientiane ist dann eher
unspektakulär und sicher keine Stadt in der man länger verweilen müsste
als nötig. 35 US$ kostet uns das Visum für Kambodscha und so machen wir
uns auf den Weg südwärts.
So spektakulär der Norden auch ist, so
unspektakulär und eher langweilig ist der Süden. Es geht immer am Mekong
entlang. Es gibt hier keine Berge und nur Flachland. Eine kleine
Attraktion gibt es dann für uns doch noch im Süden. Khong Island, eine
Insel im Mekong. Noch sehr ruhig hier aber ganz nett. Die Mekong
Wasserfälle sind circa 5 km von der Kambodschanischen Grenze entfernt und
liegen praktisch auf unserem Weg. Schon sehenswert!
An der Laotisch / Kambodschanischen Grenze fahren
wir dann erstmal am Zollposten vorbei und müssen dann natürlich
anschließend erstmal die 6 km zum Zoll zurückfahren. Ich hätte ja alles
gedacht nur nicht das diese kleine Bretterbude das Zollgebäude ist.
Carnets gestempelt und zur Grenze. Ist natürlich Wochenende und wir müssen
für den Service der Arbeitsaufnahme 2 US$ pro Nase zahlen. Auf
Kambodschanischer Seite sind es dann 1 US$ für beide. Das beste jedoch
ist, dass es das Visum auch hier gegeben hätte für nur 21 US$. Aber später
ist man immer schlauer!
Im ersten Ort in Kambodscha dann noch die
letzten Kip in Riel getauscht und noch einige Meter gemacht. Kratie ist
unser erster Übernachtungsort. Doch einige Touris hier, doch was die hier
wollen oder was es hier zu sehen gibt bleibt uns verschlossen. Für die
Nacht zahlen wir 6 US$ im recht guten Zimmer nur das Essen ist hier
verhältnismäßig teuer. Am nächsten Tag besuchen wir die Killingfields von
Choeung Ek sie befinden sich 12 km außerhalb von Phnom Penh. Es sind eine
Reihe von Stätten in
Kambodscha,
auf denen Tausende von Menschen umgebracht wurden. Die bekanntesten
befinden sich jedoch in Choeung Ek, auf denen bis zu 17.000 Menschen
umgebracht wurden. Seitdem gelten sie als ein Synonym für den
beispiellosen Massenmord der Roten Khmer an der eigenen
Bevölkerung in der Zeit von
1975 bis
1979. Besonders einprägend dabei
sind die Bilder tausender Totenschädel und anderer menschlicher Überreste,
welche die Felder Kambodschas übersäten. Sie werden heute zum Teil in
einem Stupa aufbewahrt, der zum
Gedächtnis an die Toten auf dem Gelände in Choeung Ek errichtet wurde. Es
ist schon spät, es wird dunkel und wir übernachten in Phnom Penh.
Der Verkehr in Phnom
Penh ist durchaus mit Vietnam vergleichbar. Hier wird wieder einmal ohne
Kopf gefahren (HCM Style). Na ja, man muss eben genauso bescheuert fahren
dann geht’s schon. Von Phnom Penh geht es am nächsten morgen auf die 350
km lange Reise nach Siem Reap und den Ruinen von Angkor. Zimmer wieder mal
6 US$ aber eher ein Hovel. Interessant sind auch die Schilder was man
nicht mit ins Hotel nehmen darf (Schusswaffen, Handgranaten und
Fixerbesteck). Für eine Tagestour am nächsten Tag mieten wir für 9 US$ ein
Mopedtaxi mit Anhänger, eine Art Rikscha für mehrere Mitfahrer. Witziges
aber bequemes Gefährt.
Angkor kostet 20 US$
Eintritt für ein Tagesticket. Ist aber es ist ein absolutes Highlight und
somit ein muß für jeden Kambodscha Reisenden.
Weltbekannt wurde Angkor durch die noch
heute sichtbaren Zeugnisse der Baukunst der Khmer in Form einzigartiger
Tempelanlagen des Angkor Wat, den größten Tempelkomplex der Welt. Auf
einer Gesamtfläche von mehr als 200 km²
wurden nacheinander mehrere Hauptstädte und in deren Zentrum jeweils ein
großer Haupttempel errichtet. Bis heute wurden bereits mehr als 1000
Tempel und Heiligtümer unterschiedlicher Größe entdeckt. Dort lebten am
Höhepunkt des historischen Königreiches rund 1 Million Menschen, mehr als
in jeder europäischen Stadt dieser Zeit. Wirklich beeindruckend und die 20
US$ absolut wert. Ein toller Tag.
Am nächsten morgen treffen wir Christina und
Matthias wieder. Wir hätten sie hier noch nicht erwartet. Später stellen
wir fest das unsere SMS teilweise 2 Tage verzögert ankommen. So fahren wir
zusammen zur Thailändischen Grenze. Das bereits von uns erwartete und uns
immer wieder erzählte Waschbrett und die ungeteerte Straßen blieben in
Kambodscha komplett aus. Nur etwa 50 km auf der Strecke nach Thailand sind
ungeteert. So sind wir wieder einmal vielen Dummschwätzern begegnet.
Dann das nächste Problem. Anton wird an der
Grenze von den Thailändischen Beamten abgewiesen und zurück nach
Kambodscha geschickt. Als Tscheche braucht er ein Visum was er an der
Landgrenze zu Kambodscha nicht bekommt. Echt unglaublich, andere
Landgrenzen wie zum Beispiel Malaysia und Laos sind kein Problem. So muss
er zurück nach Phnom Penh und sich ein Visum für Thailand besorgen. Ich
hoffe wir sehen ihn Sylvester auf Ko Chang.
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